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Channel: Bakteriophagen – spas-guide
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Bakteriophagen

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Als Bakteriophagen oder einfach Phagen (von griechisch phagein: fressen) bezeichnet man eine Gruppe von Viren, die sich auf Bakterien als Wirtszellen spezialisiert haben.

Phagen wurden 1917 von dem Kanadier Félix Hubert d’Hérelle erstmals beschrieben. Zwar hatte der Engländer Frederick Twort bereits 1915 an Staphylokokken-Kulturen Zersetzungsprozesse beobachtet, die auf die Einwirkung von Bakteriophagen zurückzuführen sind, jedoch wurde seine Veröffentlichung praktisch nicht beachtet.

Phagen haben in Medizin, Biologie, Agrarwissenschaften vor allem im Bereich der Gentechnologie ein breites Anwendungsspektrum gefunden. So verwendet man Phagen in der Medizin aufgrund ihrer Wirtsspezifität zur Bestimmung von bakteriellen Erregern. Dieses Verfahren nennt man Lysotypie. Aufgrund der immer häufiger auftretenden multiplen Antibiotikaresistenzen wird auch in Deutschland zurzeit intensiv an der Anwendung von Bakteriophagen als Antibiotika-Ersatz in der Humanmedizin geforscht. Zu erwähnen ist hier Dr. Hansjörg Lehnherr von der Uni Greifswald. Probleme ergeben sich zur Zeit noch durch die geringe Stabilität von Phagen im Körper, da sie in recht kurzer Zeit durch Fresszellen als Fremdkörper beseitigt werden.

Über grosse Erfahrung in der Verwendung von Phagen als Antibiotika verfügt man schon länger in Russland, wo Phagen in erheblich Masse, aus Kostengründen, anstelle von Antibiotika eingesetzt werden. Zentrum der Phagenforschung in Russland ist das heute noch bestehende, bereit im Jahr 1934 in Georgien gegründete Eliava-Institut für Phagenforschung.

Der aus Georgien stammende, frühere Chefarzt einer Klinik, Dr. Nodar Danelia, lebt seit einiger Zeit in Deutschland und fördert hier die Phagentherapie. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Ärzten und Forschungseinrichtungen.

Weitere Infos finden Sie hier …


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